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Familie Schmitt

Unser Umstieg von Boxenhaltung auf Bewegungs- und Aktivstall mit drei Großpferden und zweites Stallbetreiberresümee vom 26.02.2015

Seit unserem ersten Betreiberrückblick sind schon wieder vier Monate vergangen und Einiges hat sich getan.

Ein für uns großes Thema im Oktober 2014 waren die Probleme aus dem Betrieb mit einer gemischten Herde.
Wie bereits erwähnt hatten wir ja unseren Barock aufgrund drastischer Verhaltensänderungen, verursacht aus der Dauerrosse einer Stute, aus der Herde herausgenommen und einzeln gestellt. Er war äußerst schwierig zu händeln und hat seine ganze Kraft gegen jeden Menschen und das Material eingesetzt, um in die Nähe dieser Stute gelangen zu können. Jede Ausfahrt mit ihm war von endlosem Gewiehre und schlechtem Benehmen gezeichnet. Unsere Hoffnung, er wäre nicht richtig kastriert und wir könnten durch einen entsprechenden Eingriff das Thema in den Griff bekommen, zerschlug sich leider beim durchgeführten Bluttest.
Die Besitzerin der Stute wurde ebenfalls tätig und hat eine Hormonbehandlung gegen die Dauerrosse durchführen lassen.
Wir haben unseren "Hengst" auch mit Hilfsmitteln vollgepumpt. Leider alles ohne Erfolg.

Aus diesem Grund haben wir Mitte November die Notbremse rein gehauen und eine Kehrtwende vollzogen. Die zwei Damen mussten aus der Herde raus und sind wieder in eine Box eingezogen, der Aktivstall ist ab dato nur noch den Wallachen zugänglich.
Barock haben wir aus der Einzelhaft in die Integrationsbox innerhalb der Aktivstallfläche umgestellt. Er konnte zügig wieder in die Herde integriert werden und auch das Wiederanlernen an den Futterstationen ging recht flott von statten. Sein Gemüt hat sich sehr schnell deutlich zum positiven gewendet und er ist wieder unser anständiger Fahrgaul wie früher.
Gleiches gilt für die Stute und das Thema Dauerrosse, auch bei ihr hat der Rückschritt zu einer Wiederherstellung des "Altgewohnten" geführt.

Da wir nur vier unserer sechs Boxen dauerhaft fest vermieten und diese vier zwischenzeitlich durch Stuten belegt waren, hatten wir uns entschlossen, die Damen tagsüber gemeinsam auf dem Paddock bzw. der Koppel unterzubringen. Leider konnten wir dies auch nicht auf Dauer durchziehen, da zwei der Stuten ein doch stark ausgeprägtes Zickenverhalten an den Tag legten und die zwei anderen hierrunter deutlich gelitten haben. Seit der Padockabtrennung ist endlich ein gewisses Maß an Ruhe eingekehrt. Wenn es quitscht, kommt es aber fast immer vom Stutenpaddock und die Wallache gucken nur was die Weiber treiben.
Neuerdings darf unser Shettymädchen mit dazu, diese wandert zwischen den Großdamen umher, wie es ihr gefällt, ins Boxhorn jagen lässt sie sich ponytypischstur natürlich nicht von dem Machtgehabe der Größeren.

Bei den Jungs hatten wir einige Neuzugängen seit der Umstellung auf reine Wallachherde. Allesamt haben das für sie neue Konzept zügig begriffen, ihr Plätzchen in der Herde gefunden und fühlen sich offenkundig wohl.
In der Rangordnung der derzeit 12 Jungs ergeben sich ständig kleinere Veränderungen, wobei alles sehr friedlich und ausgeglichen vonstatten geht. Es zeigen sich inzwischen auch schon die ersten Grüppchen-in-der-Gruppe-Bildungen, den Zugang zu der Raufutterselektion haben wir entsprechend ausgerichtet.

Einige unserer Pferdebewohner hatten vor dem Einzug in unsere Herde kleinere körperliche Gebrechen (z.B. Lungenprobleme nach Emphysem, Athrose etc.) bzw. zeigten Verhaltensauffälligkeiten. Bei allen haben sich diese Probleme gebessert, hierüber freuen wir uns genauso wie die Eigentümer. Sogar Freunden, die nur selten bei uns vorbeischauen, ist die Veränderung an den betroffenen Tieren aufgefallen.

Nach langem Warten auf unsere Holz für die Laufwegevorgaben konnten wir im diesen Monat nun endlich die vorläufigen Stämmchen entfernen und die endgültigen Stämme legen. Die Vorläufigen waren wie von uns vermutet einfach zu klein und nieder, die Jungs haben lieber die Beine gehoben und sind drüber gestiegen, als außen rum zu laufen. Nach dem Wechsel haben sie es auch noch einige Male probiert, sie wollten es einfach nicht hinnehmen, dass sie nun weiter laufen sollen. Mehrfach mussten wir in der ersten Woche die Stämme wieder an ihren vorgesehen Platz schaffen. Zwischenzeitlich haben sich die Kerle in ihr Schicksal ergeben und laufen fast immer anständig außen rum. Bewegung ist schließlich gesund und tut gut :o)
Deshalb haben wir uns auch schon weitere Gedanken gemacht, wie wir die Jungs noch eine Runde weiter schicken können... die erste kleinere Wegeveränderung steht schon in den Startlöchern.

Unsere Entscheidung, das Konzept des Aktiv- und Bewegungsstalles bei uns einzuführen war genau das Richtige und wir sind unermüdlich dabei, auch im Austausch mit anderen Stallbetreibern sowie unseren Einstellern, Verbesserungen und neue Ideen umzusetzen.
Viele Interessierte haben sich bei uns dieses Haltungskonzept zwischenzeitlich angeschaut und erklären lassen. Leider ist bei vielen Pferdebesitzern eine stark ausgeprägte Skepsis hierzu vorhanden, sehr oft hörten wir Aussagen oder Fragen wie zum Beispiel „begreift mein Pferd überhaupt den Umgang mit dem Futterautomaten“, „ich glaube nicht, dass mein Tier den Umstieg auf Herde verkraftet“, „bekommt er überhaupt genug Raufutter in der Herdenfütterung wenn er rangnieder ist“, „ich denke nicht, dass mein Pferd mit dem Leben unter freiem Himmel klar kommt“ oder „mein Pferd braucht einen eigenen Raum für sich, also eine Box“.
Über diese Bedenken hinwegzukommen ist sicher nicht einfach, aber wir wollen nochmal daran erinnern, dass wir den Pferden keine Vermenschlichung der Bedürfnisse andenken dürfen.
Wir sind zuversichtlich auch mit weiteren Zugängen einen gut funktionierenden Herdenverband in unserem Stall bieten zu können und freuen uns über jeden mutigen Pferdebesitzer, der den Schritt in diese Richtung wagt.

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